mental-training aktuell
mental-training aktuell
aktuelle beiträge, artikel, etc. rund um das
thema "mental-training"
themenübersicht:
dezember 2003:
lance armstrong: vom krebspatienten zum mehrfachen tour de france-sieger
februar 2004:
stichwort "meditation"
februar 2004: federers zweiter streich
märz 2004: zum thema "glücklich leben"
mai
2004: weltwoche-artikel: "die perfektionierung des menschen"
juni 2004: fussball-europameisterschaft in portugal:
zum 2:2 zwischen dänemark und schweden und zum ausscheiden italiens
august 2004: olympische sommerspiele
oktober
2004: interview mit laufbahn- und projektberater thomas diener
november 2004: uri geller in der sendung "quer" vom 19. november
2004
januar 2005: musik zur entspannung oder als motivationsquelle
märz 2005: bode miller - der etwas andere superstar
april 2005: ausbildung zum/zur diplomierten gesundheitsberater/in moosmühle
mai 2005: "das wunder von istanbul": liverpool gewinnt die champions-league 2005
juli 2005: was versteht man eigentlich unter coaching?
august 2005: tennislager 2005 in tenero
november 2005: die schweiz qualifiziert sich für die fussball-wm 2006 in deutschland
dezember 2005: ganzheitliches tennis - tennisschule your tennis
februar 2006: eveline leu gewinnt olympisches gold in turin
april 2006: der gedankenjäger auf sf2
juni 2006: zur fussball-wm 2006 in deutschland - glücksspiel elfmeterschiessen?
juli 2006: fragebogen "mental skills" für sportlerinnen und
sportler
september 2006: andre agassi - das ende einer grossartigen tenniskarriere
dezember 2006: "seabiscuit - mit dem willen zum erfolg"
januar 2007: serena williams - aus dem nichts zum grand-slam-sieg bei den
australian open
mai 2007: mut zur beruflichen veränderung
juni 2007: racketlon swiss open
september 2007: phiten-produkte - heilmittel oder hokuspokus?
vom krebspatienten zum
mehrfachen tour de france-sieger
herbst 1996: beim radprofi lance
armstrong wird krebs festgestellt. die erschütternde diagnose für den damals
26-jährigen: hodenkrebs - mit metastasen in der lunge und zwei tumoren im
gehirn. später, nach überstandener krankheit, soll der behandelnde arzt zu
lance armstrong einmal gesagt haben, dass seine Überlebenschancen statistisch
so bei 3% gelegen hätten und dass es sich dabei um einen der schlimmsten fälle
gehandelt hätte, die er je gesehen habe. in seinem buch "tour des
lebens" schilderte armstrong seine gedankengänge in der nacht vor der
gehirnoperation: "ich
beschloss, an mich selbst zu glauben, an die Ärzte, an die behandlung,
überhaupt an alles, an das zu glauben ich mir vornehmen würde. das war das
allerwichtigste. es ging gar nicht anders."
ein
gewohntes bild in den letzten jahren. ein jubelnder lance armstrong im
maillot jaune.
armstrong besiegte den krebs und
nach einigen rückschlägen kehrte er wieder zum radsport zurück - und wie!!!
er feierte eines der beeindruckendsten comebacks in der sportgeschichte. 1999
gewann er erstmals das härteste und prestigereichste radrennen der welt - die
tour de france und mittlerweile hat er die rundfahrt gar 5-mal in serie
gewonnen. armstrong war bereits vor seiner erkrankung ein sehr guter rennfahrer
und war auch bspw. weltmeister geworden. doch zum superstar der szene wurde er
erst nach seiner schweren krankheit. auffallend auch, dass armstrong seither
einen ganz anderen stil auf dem rennrad hat. "vor seiner erkrankung ist lance einzig und
allein mit kraft gefahren", äussert sich dazu sein sportlicher leiter
johan bruyneel. "das war zu aufwendig, deshalb hat er seinen stil
geändert. es brauchte etwas zeit, aber jetzt kann er mit den kleineren gängen
umgehen."
abschliessend die
schlussfolgerung von lance armstrong und die lehre, die er aus seiner
leidensgeschichte gezogen hat. "von
einem hat mich die krankheit völlig überzeugt - mehr als jede erfahrung im
sport: wir sind viel besser, als wir glauben. wir haben ungenutzte fähigkeiten,
die manchmal erst in krisen auftauchen. wenn dieses ganze leiden, das der krebs
mit sich bringt, einen sinn hat, dann glaube ich diesen: er kann uns besser
machen."
buchtip: armstrong,
lance/jenkins, sally: tour des lebens, bastei lübbe verlag, bergisch
gladbach 2000
stichwort
"meditation"
da ich zu
weihnachten ein buch über "transzendentale meditation" geschenkt
bekommen habe, dachte ich, dass ich für den monat januar (inzwischen ist es
zwar februar geworden) doch gleich über
meditation schreiben könnte. dabei gibt es eine fülle unterschiedlicher
meditationstechniken: atem-meditationen, bewegungsmeditationen, meditationen bei
denen man die aufmerksamkeit auf ein bestimmtes bild, ein bestimmtes wort oder
einen bestimmten gegenstand richtet, meditationen mit einem mantra, etc. allen
gemeinsam ist jedoch das ziel: das loslassen von gedanken und gefühlen, die
rückkehr zum eigenen selbst und dabei eine tiefe entspannung zu erfahren.
bei der
transzendentalen meditation verwendet man dazu bspw. ein sog. mantra, das ein
klangwort ohne jegliche bedeutung ist. während der ganzen meditationsübung
wiederholt man dieses mantra in gedanken oder halblaut, am besten im rhythmus
des atems. die idee dahinter soll nachfolgender
auszug verdeutlichen: "verschiedene meditations- und entspannungstechniken
versuchen dagegen den geist zur ruhe zu bringen, indem sie eine idee oder
vorstellung festhalten, sich auf etwas konzentrieren oder sich ruhe und
entspannung suggerieren. das ist aber in der regel schwierig, denn konkrete
gedanken binden den geist und verhindern, dass er zum ursprung des denkens
gelangt, dort wo nur reine stille ist, also keine gedanken. die tm (anmerkung: transzendentale meditation) verwendet
hier einen trick: sie benützt ein klangwort, ein mantra, das keine inhaltliche
bedeutung hat und dadurch den geist nicht auf der bewussten denkebene
festhält." (aus: "gesundheit aus dem selbst: transzendentale
meditation" von wolfgang schachinger und ernst schrott)
tönt überzeugend,
trotzdem bin ich aber der meinung, dass jede person, die sich mit meditation
beschäftigt und anwendet für sich selbst, aufgrund eigener erfahrungen, entscheiden
soll, welche technik für sie/für ihn am angenehmsten und wirkungsvollsten ist.
und es geht ja auch nicht um das ausspielen der einen technik oder
meditationsvariante gegenüber einer
anderen. viel interessanter ist die frage, welche wirkungen regelmässiges
meditieren mit sich bringt. sind meditationen "nur" techniken für die
kurzfristige entspannung oder sind auch nachhaltige effekte festzustellen? -
gerade zur transzendentalen meditation gibt es eine fülle von studien, deren
ergebnisse absolut beeindruckend sind. nachfolgend ein kurzer Überblick über
einige studienergebnisse:
bei
amerikanischen schülern, welche während eines jahres regelmässig
meditierten, wurde eine hochsignifikante verbesserung der schulischen
leistungen in rechnen, lesen und sprechen festgestellt
bei personen,
die unter schlafstörungen litten, zeigte sich bereits nach 30 tagen
regelmässiger meditation eine deutliche verkürzung der einschlafzeiten
bei studenten
verbesserte sich die wahrnehmungsfähigkeit und das kurzzeitgedächtnis
bereits nach 2 wochen meditation signifikant
bei
arbeitnehmern eines japanischen grosskonzerns zeigte sich, dass bei den
regelmässig meditierenden arbeitnehmern bereits nach 5 monaten körperliche
beschwerden, unbeherrschte impulsivität, emotionale instabilität, tendenz
zu neurotischem verhalten und angst, schlaflosigkeit und das rauchen
signifikant abnahmen
federers zweiter
streich
1. februar 2004:
roger federer gewinnt bei den australian open, nach seinem triumph in wimbledon
2003, seinen zweiten grand-slam-titel und erscheint am tag darauf erstmals in
seiner karriere als nummer 1 auf der atp-weltrangliste.
federer nach einer
gelungenen aktion
schon seit jahren wurde
der inzwischen 22-jährige als super-talent gehandelt. 1998 gab er in basel sein
debüt auf der profi-tour, 1999 war er bereits unter den top 100 der
weltrangliste zu finden, im jahre 2000 erreichte er sein erstes endspiel und im
jahr darauf gewann er in mailand seinen ersten titel. das ultimative highlight
des jahres 2001 war aber sicherlich sein erfolg im achtelfinale von wimbledon
gegen pete sampras. der aufstieg ging weiter: im jahre 2002 gewann federer 3
titel und beendete das jahr bereits auf position 6 der weltrangliste. nur bei
den grand-slam-turnieren, welche im tennissport das mass aller dinge darstellen,
wollte es nach wimbledon 2001 nicht mehr so richtig klappen.
in australien 2002
erreichte federer immerhin noch die achtelfinals, als er ziemlich unglücklich
dem deutschen tommy haas unterlag, doch die 1. rundenniederlagen in paris und
wimbledon waren ziemlich ernüchternd für einen spieler mit dem potential eines
federers. immer wurde federer im vorfeld von experten zu den favoriten gezählt,
um sich dann aber ziemlich früh aus den turnieren zu verabschieden. dies sollte
bis wimbledon 2003 auch so bleiben und schon meldeten sich zahlreiche stimmen,
welche federer zwar immenses talent bescheinigten, ihm aber nervenschwäche,
mangelnde kaltblütigkeit und zu wenig biss nachsagten.
doch dann kam eben
wimbledon 2003. kurz zuvor war federer in paris ziemlich sang- und klanglos
gegen einen gewissen luis horna ausgeschieden, doch in der englischen hauptstadt
bei seinem lieblingsturnier sollte alles anders werden. federer war der
überragende spieler des turniers und verlor in den 7 matches einen einzigen
satz. besonders die leistungen im halbfinale gegen andy roddick und im finale
gegen mark philippoussis waren beeindruckend - federer hatte es geschafft und
bewiesen, dass er nicht nur über ein grandioses schlagrepertoire, taktisches
geschick und eine hervorragende athletik verfügt, sondern dass er auch die
mentale stärke besitzt, die für solche erfolge unabdingbar ist.
später hat federer
in einem interview gesagt, dass der erfolg in wimbledon für ihn "eine
riesige erleichterung gewesen sei." ich bin der meinung, dass man dies
in federers mimik auch ganz gut ablesen kann. seither macht er einen viel
entspannteren eindruck auf dem platz. der druck, der von aussen an ihn
herangetragen wurde, den er aber wohl auch sich selbst gemacht hat, scheint wie
weggeblasen. sein langjähriger trainer peter lundgren, von dem sich federer
letzten dezember überraschend getrennt hat, sagte einst, dass es erst richtig
losgehe, wenn federer einmal sein erstes grand-slam-turnier gewonnen habe. eine
prognose, die sich bis anhin als goldrichtig herausgestellt hat. letzten herbst
gewann federer in souveräner manier das masters-turnier der 8 erfolgreichsten
tennisspieler der saison 2003 und nun der eindrückliche erfolg bei den
australian open, was gleichbedeutend mit der erstmaligen Übernahme der
weltranglistenspitze war. wie wichtig dabei der mentale faktor ist, zeigt sich
bspw. in folgender aussage von federer: "im tennis
habe alles mit dem
kopf zu tun. entscheidend ist, ob sich ein spieler wohl fühlt."
zum
thema "glücklich leben"
im
nachtcafé vom 19. märz 2004 - einer diskussionssendung des südwestdeutschen
rundfunks - stand das thema "einfach leben - glücklich leben?" zur
diskussion. einmal mehr hatte der gastgeber und gesprächsleiter wieland backes leute
mit sehr unterschiedlichem hintergrund eingeladen: den schauspieler ralf bauer, die
raumgestalterin und buchautorin rita pohle, silke hagmaier (bewohnerin eines
Ökodorfes), die industriellen-gattin und jetsetterin renate hirsch-giacomuzzi,
den börsenspezialisten und ntv-moderator markus koch, sowie den politökonomen
und dozenten an der universität fribourg guy kirsch. so kontrovers die
diskussion manchmal ablief und so unterschiedlich die lebensentwürfe der
einzelnen gesprächsteilnehmer waren bzw. sind, es gab durchaus auch
gemeinsamkeiten, wenn es darum ging zu definieren was "glücklich
leben" denn für den einzelnen bedeutet.
glück
durch materiellen wohlstand, durch ein möglichst hohes einkommen und durch die
anhäufung irgendwelcher konsum- oder gar luxusgüter? - keineswegs, speziell
zwei dinge wurden immer wieder gewissermassen als kriterium für
"glück" genannt:
glücklich
ist diejenige/derjenige, welche(r) mit sich im reinen ist
glücklich
ist derjenige/diejenige, welche(r) die fähigkeit "loslassen zu
können" besitzt
wahres
glück ist also eher das resultat gewisser geistiger fähigkeiten und weniger
die folge materieller besitztümer. oder anders formuliert: wahres glück finden
wir in unserem inneren und nicht im aussen. der buchautor josef kirschner hat es
folgendermassen ausgedrückt: "der weg zum glücklichsein führt direkt
zurück zu uns selbst. unser glück beginnt bei uns selbst. hier sollten wir es
suchen und entdecken." schlussendlich soll aber jede person
für sich selbst entscheiden, was glück für sie/ihn persönlich bedeutet.
fragen sie sich doch gleich einmal selbst, wann sie so richtig glücklich und im
einklang mit sich selbst sind? - selbsterkenntnis als zentraler schritt auf dem
weg zum eigenen glück!noch
ein wort zur "einfachheit", denn es ging in der diskussion ja auch um
den zusammenhang zwischen einem einfachen und einem glücklichen leben. es
besteht wohl kein zweifel daran, dass immer mehr menschen das bedürfnis nach
einem einfacheren leben haben und vom komplizierten alltag schlicht überfordert
sind. dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass man ab sofort ganz
spartanisch leben sollte und so automatisch zu einem glücklichen leben findet.
vielmehr bedeutet es bspw. sein leben zu "entrümpeln", wie sich rita
pohle ausdrückte, sich zeit für sich selbst zu nehmen und dinge, menschen oder
auch störende gedanken loslassen zu können. ein zitat von albert einstein beschreibt es sehr
schön: "halte die dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher!"buchtipps:
kirschner,
josef: die 100 schritte zum glücklichsein: wie sie aus eigener kraft ihr
leben verändern, herbig, münchen, 1997
küstenmacher,
werner tiki/seiwert, lothar j.: simplify your life: einfacher und
glücklicher leben, campus hörbuch, 2003
"die
perfektionierung des menschen"
"ein
neues phänomen beschäftigt amerikanische kinderärzte. immer mehr kinder
nehmen das "beruhigungsmittel" ritalin, obwohl sie gar nicht unter
hyperaktivität leiden. die eltern hoffen, dass ihre zöglinge unter dem
einfluss dieser pille bessere noten nach hause bringen - denn mit diesem
medikament funktionieren nicht nur zappelige kinder besser in der schule, es
hilft auch ganz normalen kindern. ob hyperaktiv oder nicht: ritalin steigert
geschwindigkeit, ausdauer und konzentration." so beginnt ein artikel in der
weltwoche (schweizer wochenzeitung) vom 19. mai 2004. beängstigend auch, dass
eine amerikanische studie aus dem jahre 2000 ergeben hat, dass einer von fünf
college-studenten vor prüfungen ritalin einnimmt. typisch usa? - wohl kaum!
hennric jokeit, dozent für neuropsychologie an der universität zürich, führt
in einer seiner vorlesungen jeweils eine kleine umfrage durch. grundlage ist
folgende hypothetische frage: "stellen sie sich vor, sie müssten ins
assesment center und könnten mit ritalin besser abschneiden. würden sie es
nehmen?" ergebnis: zwei drittel der studenten würden dies tun!
ritalin ist
dabei nur ein beispiel, das stellvertretend dafür sein soll, dass immer mehr
menschen zu medikamenten greifen, um ihre körperliche und/oder geistige
leistungsfähigkeit zu steigern. man denke z.b. auch an viagra, prozac oder
modafinil.
vielleicht
fragt sich nun die/der eine oder andere leser/in, was das ganze mit mentalem
training zu tun haben soll? - meiner meinung nach eine ganze menge. ein
anwendungsbereich des mentalen trainings ist bspw. ebenfalls die verbesserung
der konzentrationsfähigkeit. nur ist der ansatz ein ganz anderer! mentales
training arbeitet mit natürlichen techniken und Übungen. zudem sollte immer
die frage nach den wirklichen ursachen diskutiert werden. hat ein schüler etwa
konzentrationsprobleme kann das bspw. daran liegen, dass er im alltag zu wenig
bewegung hat, sich falsch ernährt oder schlicht und einfach zu wenig schläft.
der griff zu
irgendwelchen medikamenten ist sicherlich eine sehr bequeme "lösung".
gleichzeitig geht man aber eine abhängigkeit ein, die schlimmstenfalls zur
richtigen sucht werden kann. zudem ist bekannt, dass die meisten medikamente
unerwünschte nebenwirkungen mit sich bringen. mentales training dagegen ist
natürlich, ursachenbezogen und fördert ein selbstbestimmtes leben, setzt aber
die bereitschaft voraus aktiv etwas zu unternehmen...
lesetipp:
weltwoche
vom 19. mai 2004: "die perfektionierung des menschen" von theres
lüthi
rothman,
sheila und david: the pursuit of perfection: the promise and perils of
medical enhancement, pantheon books, 2003
fussball
europameisterschaft in portugal: gruppe c
Äusserst
spannend präsentierte sich die ausgangslage in der gruppe c bei den fussball
europameisterschaften in portugal. vor den abschliessenden gruppenpartien
zwischen dänemark und schweden, sowie zwischen italien und bulgarien zeigte die
tabelle folgendes bild:
1. schweden
2
6:1
4
2. dänemark
2
2:0
4
3. italien
2
1:1
2
4. bulgarien
2
0:7
0
gab es im
skandinavischen duell einen sieger, hätte italien ein sieg gegen bulgarien
gereicht, um als gruppenzweiter in die viertelfinals einzuziehen. endete die
partie zwischen schweden und dänemark unentschieden und italien hätte
gleichzeitig seine partie gewonnen, wären am ende drei teams mit 5 punkten zu
buche gestanden. bei derartigen konstellationen würden dann jeweils die
direktbegegnungen den ausschlag geben. da aber zuvor schon die matches zwischen
italien und schweden (1:1) und italien und dänemark (0:0) mit einem
unentschieden endeten, hätten die in den direktbegegnungen mehr erzielten tore
über das weiterkommen entschieden. hätte die partie zwischen schweden und
dänemark also mit einem 2:2 geendet, hätten sich die schweden als gruppenerste
(torverhältnis 3:3), dänemark als gruppenzweite (2:2) qualifiziert,
währenddem die italiener ihre koffer hätten packen müssen. mit andern worten:
ein 2:2 zwischen dänemark und schweden hätte in jedem fall ein ausscheiden
italiens zur folge gehabt - gewissermassen das italienische
"horror-szenario". genau dies veranlasste italienische medien und
spieler im vorfeld der partien ihre bedenken über eine mögliche absprache zu
äussern. es wurde offen über einen möglichen "pakt der
skandinavier" diskutiert und ein italienischer spieler forderte gar den
einsatz zusätzlicher tv-kameras, um allfällige "unregelmässigkeiten"
dokumentieren zu können...
am abend des 22.
junis war es dann soweit. bei strömendem regen gewann italien seine partie
gegen bulgarien durch ein tor in der nachspielzeit mit 2:1 und wähnte sich für
einige sekunden in den viertelfinals - doch dann die nachricht aus porto:
beinahe zeitgleich hatte schweden gegen dänemark zum 2:2 ausgeglichen... der
italienische alptraum wurde realität..
abschlusstabelle:
1. schweden
3
8:3
5
3:3
2. dänemark
3
4:2
5
2:2
3. italien
3
3:2
5
1:1
4. bulgarien
3
1:9
0
was war hier
passiert? gab es doch eine absprache zwischen dänemark und schweden? - wer die
partie gesehen hat, wird dies wohl mit ziemlicher sicherheit verneinen können.
von einem abgekarteten spiel konnte nicht die rede sein. also purer zufall, dass
die partie ausgerechnet mit einem 2:2 endete? möglich, aber der "zufall"
ist eigentlich nie eine besonders gute erklärung. um kurz einen blick in die
statistik zu werfen. könnte ja schliesslich sein, dass ein 2:2 ein relativ häufiges
spielergebnis ist. seit der europameisterschaft 1996 in england nehmen 16
nationen am turnier teil. dies bedeutet, dass während des ganzen turniers
insgesamt 31 partien ausgetragen werden. nehmen wir die partien der euro 2000
und der laufenden em 2004 hinzu (nur gruppenspiele), macht dies ein total von 86
partien. von diesen 86 partien endeten nur deren 4!!! mit einem 2:2 oder einem
höheren remis. dies entspricht nur gerade 4,65% aller begegnungen...
welche anderen
erklärungen könnte es für diesen "zufälligen" spielausgang noch
geben? - zwei ansätze seien hier kurz skizziert:
a)
die
beiden skandinavischen teams haben zwar nicht bewusst auf ein 2:2
gespielt und eine absprache zu unterstellen ist eine böswillige
behauptung, im unterbewusstsein der spieler war aber fest verankert,
dass ein derartiger spielausgang die viertelfinal-qualifikation für
beide teams bedeuten würde.
b)
die
italienischen spieler, medien und supporter haben das ergebnis durch
ihre spekulationen und verdächtigungen im vorfeld der partie
mitverursacht.
eine etwas gar abenteuerliche interpretation? - möglicherweise,
vielleicht aber auch nicht...
olympische
sommerspiele
am
freitag, dem 13. august wurden in athen die 28. olympischen sommerspiele
eröffnet. während gut zwei wochen richten sich die blicke der sportwelt in
richtung der griechischen hauptstadt. rund 10'500 athletinnen und athleten aus
der ganzen welt messen sich in den unterschiedlichsten disziplinen - von
traditionellen sportarten wie der leichtathletik oder schwimmen, über
trendsportarten wie beach-volleyball oder triathlon bis zu - für uns -
exotischen disziplinen wie taekwondo oder tontaubenschiessen. für die meisten
teilnehmenden ist es der saisonhöhepunkt, wenn nicht gar der
höhepunkt der sportlichen karriere überhaupt. die ganze planung läuft darauf
hinaus am tag x bereit zu sein, um möglichst die optimale leistung abrufen zu
können. währenddem den einen dies ganz gut gelingt und möglicherweise durch
die spezielle olympische stimmung gar über sich hinaus wachsen, kommen andere
mit der eigenen und der öffentlichen erwartungshaltung überhaupt nicht zu
recht und können nicht annähernd ihr potential abrufen - körperlich wären
sie zwar fit, auf mentaler ebene sind sie der situation aber nicht gewachsen.
an dieser
stelle möchte ich auf eine athletin zurückblicken, die an den vergangenen
olympischen spielen in sydney in meinen augen eine der beeindruckendsten
leistungen gezeigt hat, die ich je gesehen habe. die rede ist von der
australischen 400m läuferin cathy freeman. freeman galt als grosse favoritin
für den 400m lauf und war darüber hinaus als aborigine eine symbolfigur für die
eingeborenen australiens und ganz australien überhaupt. nicht überraschend
deshalb, dass cathy freeman bei der eröffnungsfeier die ehre zukam, das
olympische feuer zu entzünden. wohl selten zuvor stand eine disziplin und eine
einzelne sportlerin derart im mittelpunkt wie die 400m der damen bzw. cathy
freeman. ein ganzes land fieberte dem ereignis entgegen und erwartete von
"seiner" läuferin den gewinn der goldmedaille. konnte freeman diesem
enormen druck von aussen standhalten und mit diesem rummel um ihre person
umgehen? - ja, sie konnte! nach 300m noch an dritter stelle liegend,
überspurtete die australierin unter ohrenbetäubendem lärm ihre härtesten
beiden kontrahentinnen auf der zielgeraden und gewann letztlich auf souveräne art
und weise die so sehnlich erwünschte goldmedaille. cathy freeman war am ziel
ihrer sportlichen träume und stürzte ganz australien, aber sicherlich auch
sportfans weltweit in einen kollektiven freudentaumel.
in der
hoffnung auf ähnlich spannende und stimmungsreiche, vor allem aber auch faire
und völkerverbindende wettkämpfe in athen...
abschliessend
ein zitat von timothy gallwey aus dem buch "tennis - das innere
spiel": "wir
kommen also zum überraschenden schluss, dass echter wettkampf und echte
zusammenarbeit identisch sind. jeder spieler versucht sein möglichstes, um den
anderen zu schlagen, aber wenn wir den wettkampf unter diesem neuen blickwinkel
sehen, bekämpfen wir nicht die andere person; wir versuchen lediglich die
hindernisse zu überwinden, die uns vom gegner in den weg gelegt werden. in
einem wahren wettkampf wird niemand
geschlagen."
vom
beruf zur berufung - vom müssen zum wollen: interview mit thomas diener
für den
monat oktober habe ich mich für ein interview mit laufbahn- und projektberater
thomas diener entschieden, das am 16. oktober 2004 im stellenanzeiger des
st.galler tagblatts erschienen ist. zum einen deshalb, weil mir die ansichten
von thomas diener sehr gefallen und ich diese weitgehend teile, zum andern weil
ich selbst vor einigen jahren bei ihm in der laufbahnberatung war. zusammen
haben wir damals berufliche möglichkeiten diskutiert und einen weg für mich
entwickelt. gut möglich, dass ich ohne seine beratung niemals die ausbildung
zum mental-trainer begonnen hätte... an dieser stelle nochmals ganz herzlichen
dank, thomas!
frage
(f): herr diener, wie erlebten sie den Übergang von der schulzeit zur erwerbstätigkeit?
thomas
diener (td): in den achtzigerjahren herrschte kein lehrstellenmangel, ich hatte
die qual der wahl. nach einer dreijährigen ausbildung in einer werbeagentur
suchte ich das weite und schwor mir: nie mehr in einem büro arbeiten! es
folgten meine wanderjahre: ich arbeitete in einem kulturzentrum, reparierte und
verkaufte rasierapparate, schlug mich als kundendienstmitarbeiter und buchhalter
durch, lebte vorübergehend auf der alp und versuchte mich auch als
naturfarbenmaler und zimmermann. erst mit 28 jahren stellte ich mir ernsthaft
die frage, was ich aus meinem leben machen wollte.
f:
sie beschlossen, eine theaterpädagogische und psychotherapeutische ausbildung
in angriff zu nehmen. ein vernünftiger entscheid?
td:
(lacht) ich hatte keine ahnung, was ich später damit anfangen sollte. ich liess
mich schon damals von meinen interessen leiten und wusste, dass ich kreativ mit
menschen arbeiten wollte. das klappte ganz gut. ich machte mich früh selbständig,
gründete ein büro für kommunikation. als leiter des «alternativen
branchenbuches» kam ich immer wieder mit menschen in kontakt, die im Ökologiebereich
arbeiten wollten. so ergab es sich, dass ich eine Ökostellenbörse aufbaute und
vermehrt kurse gab.
f:
heute tun sich viele junge menschen schwer damit, eine stelle zu finden. sollten
sich all diese arbeitslosen selbständig machen?
td:
nein, es wäre unsinnig zu fordern, jeder schul- oder uniabgänger solle seine
eigene ich-ag gründen. aber es können alle lernen, selbständiger zu denken.
wer meint, die stellensuche beschränke sich darauf, möglichst viele
stelleninserate zu sammeln und darauf zu warten, bis eins der
anforderungsprofile sich mit den eigenen interessen und fähigkeiten deckt, wird
kaum fündig werden. deutlich erfolg versprechender ist es, mit eigenen
vorstellungen auf mögliche arbeitgeber zuzugehen. ich nenne ihnen ein beispiel:
ein einkäufer, der seine stelle bei einem schweizer grossverteiler verloren
hatte, wunderte sich, dass beim letzten club-urlaub ausser seiner partnerin
keine spanier teilgenommen hatten. er wandte sich an den marketingleiter und
erfuhr, dass es der firma noch nicht gelungen war, in spanien eine vertretung
aufzubauen. der spanien-fan erhielt sofort einen termin für ein
vorstellungsgespräch. so können stellen geschaffen werden, die nie
ausgeschrieben worden wären.
f:
eine schöne geschichte, aber sind das nicht bloss spektakuläre einzelfälle?
td:
nein, keineswegs, es gibt zahlreiche solche beispiele. leider geht noch immer
das hirngespinst um, dass nur diejenigen, die eine stromlinienförmige karriere
vorweisen können, eine chance auf anständig bezahlte und interessante tätigkeiten
haben. der fluch, der über vielen jungen menschen lastet, sagt: «es ist
schwieriger geworden, also pass dich an!» ich weiss aus zahlreichen
beratungsgesprächen, dass viele junge erwachsene unter der vorstellung leiden,
die arbeitswelt sei ein fertig gebautes uhrwerk und sie müssten als rädchen
exakt in dieses uhrwerk passen. das ist ein folgenschwerer irrtum. originalität
ist mindestens so wichtig wie anpassung.
f:
tatsache bleibt, dass jene, die sich schlecht anpassen können, mühe haben bei
der stellensuche.
td:
das hängt damit zusammen, dass disziplin und anpassung als königsweg
betrachtet werden. wohin das führt, zeigt die hohe zahl der stresserkrankungen.
mehr als die hälfte der berufstätigen, die zu mir in die beratung kommen, tun
sich schwer damit, dass es keine sinnvolle beziehung gibt zwischen ihrem leben
und ihrer arbeit. diese menschen verkleiden sich jeden morgen und schlüpfen in
eine rolle, die sie acht stunden pro tag spielen. das ist der alltägliche
wahnsinn unserer arbeitswelt. viele von uns wurden nie darin unterstützt, einen
beruf zu wählen, der ihrem wesen entspricht. sie haben keine ahnung, dass
arbeit auch energie geben kann, nicht nur energie verbrauchen. aber es gibt
genug beispiele von menschen, die den mut aufbrachten, darauf zu bestehen, dass
ihre arbeit sinnvoll ist, dass sie mit ihrem leben zu tun hat.
f:
die eigenen interessen zu kennen und mit den anforderungen des arbeitsmarktes
abzugleichen ist für schulabgänger eine schwierige aufgabe...
td: es
gibt derzeit keine institution, die es jungen erwachsenen ermöglicht, aus dem
brennpunkt ihrer leidenschaft heraus ihre eigene beruflichkeit zu entwickeln.
ich halte es für ausgesprochen wichtig, dass junge menschen lernen, ihre fähigkeiten
entlang ihrer interessen zu entwickeln. das trifft speziell auf jene schülerinnen
und schüler zu, die gemeinhin als «schwierig» gelten. widerständige menschen
müssen zuerst den sinn begreifen, bevor sie sich engagieren. dann lernen sie
jedoch mit intelligenz, herz und ausdauer. brave schülerinnen und schüler
dagegen lernen, ohne den sinn zu sehen. sie passen sich an ohne ende.
f: für
die erste gruppe haben sie das netzwerk und ausbildungskonzept «berufsnavigation»
geschaffen. mit welchem ziel?
td:
unsere botschaft an die jungen erwachsenen ist: die arbeitswelt ist nicht so
starr, wie sie dargestellt wird; für jene, die ihre träume und stärken
kennen, eröffnet sie sogar faszinierende perspektiven, denn es gab noch nie so
viele möglichkeiten, eine sinnvolle tätigkeit zur erwerbsquelle zu machen wie
heute. wir, ein netzwerk von profis aus den bereichen coaching,
laufbahnberatung, schulung und organisationsentwicklung, wollen die ein- bis
dreijährige berufsnavigationsausbildung im nächsten jahr mit rund 20 jungen
erwachsenen beginnen. das erste modul wird im zeichen der standortbestimmung und
gleichzeitigen vernetzung stehen. wer herausfinden will, was ihn begeistert,
womit er in resonanz ist, muss aus dem stillen kämmerchen in die welt hinaus.
in einer zweiten phase, wenn das innere feuer brennt, kann er dann seine schlüsselqualifikationen
entwickeln und - betreut durch mentoren - eigene projekte
realisieren.
weitere
infos zur ausbildung unter: www.berufsnavigation.net
uri
geller in der sendung "quer"
1974 trat uri
geller erstmals im ch-fernsehen auf und verblüffte die zuschauer mit dem
verbiegen von löffeln und uhren, die plötzlich wieder funktionierten, nachdem
sie vor jahren ihren "geist" aufgegeben hatten. wie war so etwas
möglich? - verfügte uri geller über besondere spirituelle fähigkeiten oder
waren es eher zauber-tricks, die er da vorführte?
30 jahre später
war geller kürzlich gast in der sendung "quer", welche jeweils am
freitag abend um 20:30 uhr auf sf1 ausgestrahlt wird. erneut wurden löffel und schlüssel
verbogen, uhren und andere geräte zur funktionalität wiedererweckt und
kompassnadeln mittels gedankenkraft bewegt. aufgeregte fernseh-zuschauer riefen
in die sendung an und berichteten über wunderliche dinge - staunen und
fassungslosigkeit bei zuschauern im studio. auch der moderator patrick rohr
wiederholte mehrmals, dass er sich nicht erklären könne, wie so etwas möglich
sei. dabei lieferte uri geller die erklärung...
das erste
experiment, das geller in der sendung durchführte, war der sog.
"armtest" oder "muskeltest", den man aus der kinesiologie
kennt. gedanken haben auswirkungen auf unser energieniveau und wiederspiegeln
sich in unserem körper. dazu hatte der moderator zunächst für einige
sekunden sich an etwas positives intensiv zu erinnern. danach streckte rohr
seinen linken (schwächeren) arm seitlich hinaus und geller versuchte diesen
hinunterzudrücken - resultat: rohr vermochte dem druck standzuhalten.
anschliessend musste er sich an etwas negatives während einiger sekunden
erinnern, dann den rechten (stärkeren) arm ausstrecken und wiederum versuchen
dem druck standzuhalten - resultat dieses mal: der arm senkte sich sogleich nach
unten! probieren sie es doch selbst einmal aus mit dem/der partnerin oder irgend einer
person aus ihrem bekanntenkreis. eine selbsterfahrung ist immer am
eindrücklichsten...
oder das
experiment mit der sich bewegenden kompassnadel. ist es möglich alleine mit
unserer gedanken-kraft materielle dinge zu bewegen? gibt es telekinese
tatsächlich? schlussendlich ist es eine glaubensfrage. es gibt aber
wissenschaftliche studien, welche die existenz telekinetischer phänomene
bestätigen. nachfolgend ein kurzer auszug zur ersten studie über die
telekinese, die aus dem jahre 1934 stammt:
"1934 wurde
der erste versuch unternommen, diese fähigkeiten streng wissenschaftlich im
labor zu untersuchen. damals trat ein spieler an den psi-forscher joseph banks
rhine heran, der ihm berichtete, er könne im erregten zustand am würfeltisch
das fallen der würfel beeinflussen.
das
interessierte rhine sehr, und so begann er eine reihe von experimenten. rhine
ließ seinen probanden 24 mal mit einem würfel und 12 mal mit zwei würfeln
werfen. dabei nutzte er die statistischen auswertungen. denn würde der proband
deutlich über der statistischen wahrscheinlichkeit liegen, muss hier eine
besondere fähigkeit vorliegen. die ergebnisse waren für rhine eindeutig: der
spieler und andere von ihm untersuchte personen und auch gruppen haben sehr oft
weit über die statistische wahrscheinlichkeit die augenzahlen der würfel
"bestimmt".
doch natürlich
sind solche und die zahllose ähnlichen versuche bis heute umstritten. die einen
sehen solche gaben als gegeben an - einige glauben sogar, dass jeder
mensch sie hat - und andere sehen hier schwindel und zufall am werk."
ob es telekinese
nun gibt oder nicht oder ob uri geller über besondere fähigkeiten verfügt,
ist in meinen augen letztlich gar nicht so zentral. wichtig ist vielmehr die
botschaft, welche geller transportieren wollte: "die kraft positiver
gedanken" - unsere gedanken sind der schlüssel zu unserem lebensglück, ob
man durch sie gar gegenstände bewegen und löffel verbiegen kann ;-), ist da
doch eher zweitrangig...
musik zur
entspannung oder als motivationsquelle
gegenwärtig
läuft im schweizer fernsehen mit grossem erfolg die zweite staffel der
casting-show "music-star". im jahre 2004 war deren
finalsendung, gar die am meist gesehene Übertragung auf sf drs! aus tausenden
von kandidatinnen haben sich letztlich 10 teilnehmer für die finalsendungen
qualifiziert und erküren bis ende februar den "music star" des jahres
2005.
musik hat in allen
kulturen eine grosse bedeutung und ist ein fester bestandteil unseres lebens. wir kaufen uns cds und musikkassetten, wir
hören radio oder wir schauen mtv, wir besuchen konzerte oder gehen in die
disco. musik löst bei uns unterschiedlichste gedanken und emotionen aus. diese
gegebenheit können wir für uns auch gezielt nutzen, um mittels geeigneter musik innert
weniger sekunden einen gewünschten gemütszustand zu erreichen. haben sie nicht
auch ihre lieblingsstücke, die in ihnen etwas bestimmtes auslösen? wenn sie
sich einmal deprimiert, lustlos oder gestresst fühlen, geht es ihnen nicht
umgehend besser, wenn sie eine ihrer lieblings-cds einlegen? gewisse titel regen
an, versorgen uns mit neuer energie, andere wirken beruhigend und stellen unser
gleichgewicht wieder her.
nachfolgende
zeilen stammen aus dem buch "die kunst mühelosen lernens" von kurt
tepperwein:
"aus der
musikforschung wissen wir, dass eine bestimmte art von musik die körperlichen
vorgänge verlangsamt und allein dadurch einen entspannungszustand ähnlich wie
im zustand der medidation oder der hypnose hervorruft. es handelt sich stets um
musik im viervierteltakt... stress wird automatisch abgebaut, das wohlbefinden
bessert sich entscheidend, und zwischen körper und geist entwickelt sich eine
neue verbindung."
steckt nicht sehr
viel wahrheit in der aussage "dass mit musik alles leichter von der hand
geht"?...
bode
miller - der etwas andere superstar
weltcup-finale in der
lenzerheide. mit einem 2. platz im zweitletzten rennen der saison, einem
riesenslalom, sichert sich bode miller zum ersten mal in seiner karriere den
gewinn des ski-gesamt-weltcups vor seinen österreichischen kontrahenten
benjamin raich und hermann maier. kurz zuvor gewann miller bei den
skiweltmeisterschaften in bormio die goldmedaille in der abfahrt und im super-g,
währenddem er in den restlichen drei disziplinen ausschied. typisch miller:
erreicht er ohne grössere fehler das ziel, ist er meist nicht zu schlagen. auf
der andern seite hat er aber auch eine sehr hohe ausfallquote. dies ist darauf
zurückzuführen,
dass bode eine unheimlich riskante fahrweise mit extremer rück- und seitenlage
hat - wahrlich ein spektakulärer anblick, wenn man ihn bei seinen rennen
beobachtet. in der weltwoche (ausgabe 11/2004) konnte man über bode miller
folgendes lesen:
"sein
unorthodoxer fahrstil, der sämtlichen lehrbüchern widerspricht, erinnert
jeweils an einen wilden rodeoritt. «er fährt schneller, als es die theorie uns
sagt, und überholt sogar physikalische gesetze», staunt selbst der sonst so nüchterne
bernhard russi."
auch sonst ist bei
bode miller alles etwas anders als bei seinen mitbewerbern. aufgewachsen in
einer berghütte irgendwo im staate new hampshire, in der es weder fliessendes
wasser noch elektrizität gab, lernte miller schon früh seinen eigenen weg zu
gehen. es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass er einer der
unkonventionellsten sportstars der gegenwart ist. miller trainiert gerne
alleine, hört selten auf seine trainer und fährt im eigenen wohnmobil von
weltcup-station zu weltcup-station. er ist auch wahrlich kein
trainingsbesessener, sondern geht häufig anderen interessen nach. nicht wenige
stimmen behaupten, dass miller bspw. im schweizerischen oder österreichischen
team niemals derart erfolgreich geworden wäre. womöglich wäre er gar sehr
früh aus dem kader geflogen - individualität und unkonventionalität sind
nicht überall gerne gesehen...
bode miller hat
dagegen eindrücklich gezeigt, dass man konsequent seinen eigenen weg gehen und
in einem bereich absolute weltklasse verkörpern kann, ohne dass man dafür auf
vieles verzichten muss. in einem interview äusserte er sich dazu einmal wie
folgt:
"ich
könnte exakt das richtige essen, jede nacht neun stunden schlafen und ein
totaler roboter sein und ich bin sicher, dass ich dann eine viel bessere
kondition hätte. aber es geht nicht nur darum zu siegen. ich will auch ein glückliches
leben haben."
ausbildung zum/zur diplomierten
gesundheitsberater/in moosmühle
am 25. april
startete im ganzheitlichen kurs- und ferienzentrum moosmühle der erste lehrgang
zum/zur dipl. gesundheitsberater/in. die berufsbegleitende ausbildung umfasst 6
wochen plus zwei wochenenden und dauert ca. 2½ jahre, sodass die studentinnen
der "ersten generation", bei positivem verlauf, ende 2007 abschliessen
werden. da die ausbildung möglichst ganzheitlich und umfassend über gesundheit
informieren möchte, sind die themen sehr breit gestreut. die schwerpunkte
bilden dabei: ernährung, entspannung, bewegung, methoden der komplementär
medizin und der psychologie. im vordergrund stehen dabei prävention und
eigenverantwortung, so war die erste woche mit "gesundheit ist
lernbar!" umschrieben. die quintessenz daraus: jede und jeder einzelne von
uns kann sehr viel zur eigenen gesundheit beitragen! eigentlich auch der
naheliegende weg, um die gesundheitskosten, welche in den letzten jahren
explodiert sind, endlich in den griff zu bekommen...
einer der
ausbildungsinhalte der ersten woche war nun auch mental-training, worüber ich
ein referat halten durfte, schliesslich gibt es unmittelbare zusammenhänge
zwischen geist, psyche und körper. der grosse anteil psychosomatischer
beschwerden belegt dies eindeutig oder denken sie auch an gewisse redewendungen,
die wir im alltag gebrauchen:
das schlägt
mir auf den magen
sich den kopf
über etwas zerbrechen
das kann ich
nur schwer verdauen, etc.
mental-training
hat deshalb auch im gesundheitsbereich seine bedeutung und kann/könnte sehr
vieles bewirken. da ich kein freund von monologen bin, sondern vielmehr einen
interaktiven ablauf bevorzuge, war ich sehr erfreut, dass die gruppe (bestehend
aus 11 frauen) äusserst teilnahme- und diskussionsfreudig war, sodass die vier
stunden sehr lebendig abliefen - ein grosses kompliment an die teilnehmenden!
selbstverständlich kann man ein derart grosses thema in vier stunden nicht
abhandeln, sondern man kann den studierenden nur einen kurzen einblick in die
materie geben und einige zentrale dinge herausgreifen. wer sich dafür
interessiert, kann sich anschliessend mit dem thema intensiver auseinandersetzen
- sei es im selbststudium durch das lesen von fachliteratur (neben der
pflichtlektüre), sei es in gesprächen mit fachpersonen, sei es durch das
aufarbeiten eigener erfahrungen, etc. so ist die teilnahme an den einzelnen
vorträgen und das aktive zuhören nur ein element der ausbildung, die
nachbearbeitung und lektüre der literatur ist zeitlich gesehen der wesentlich
grössere block.
weitere infos zur
ausbildung unter: www.ausbildung-gbm.ch
"das
wunder von istanbul": liverpool
gewinnt die champions-league 2005
25. mai 2005: das finale der diesjährigen
champions-league findet in istanbul zwischen der ac milan und dem fc liverpool
statt. währenddem die mailänder schon zu saisonbeginn zum engsten
favoritenkreis gehörten, hatte sich liverpool doch sehr überraschend für das
finale qualifiziert. in der englischen meisterschaft belegten die liverpooler
nur den 5. rang mit einem gewaltigen rückstand auf die drei spitzenteams und
auch in der gruppenphase der champions league lief wahrlich nicht alles nach
wunsch. in ihrer vierer-gruppe lagen die engländer vor der letzten partie nur
an dritter stelle, drei punkte hinter der griechischen mannschaft von olympiakos
piräus. die direktbegegnung zwischen den beiden teams musste darüber
entscheiden, wer sich für die achtelfinals qualifizieren würde. liverpool musste
dabei das heimspiel mit mindestens zwei toren unterschied gewinnen. ein
unterfangen, das schon bald einmal in weite ferne rücken sollte. zur pause
führte piräus mit 1:0 und schien einer sicheren qualifikation entgegen zu
steuern. liverpool seinerseits fehlten drei tore und hatte dafür nur noch 45
minuten zeit. da die mannschaft in den vorangegangenen 495 minuten gerade einmal
drei tore erzielt hatte, schien die ausgangslage fast hoffnungslos ... doch dann
ereignete sich "wunder 1": durch eine grossartige kämpferische
leistung und angetrieben von einem begeisterten publikum schaffte liverpool
tatsächlich die wende und erzielte kurz vor schluss das entscheidende 3:1 -
liverpool hatte sich in extremis für die achtelfinals qualifziert, viel mehr
wurde der mannschaft angesichts der doch spielerischen defizite nicht zugetraut
- zu stark schien die konkurrenz vor allem aus italien, spanien und dem eigenen land.
einige wochen später stand liverpool nach
erfolgen über bayer leverkusen und den wesentlich höher kotierten juventus
turin und chelsea london im finale - eine sensation, die aber noch getoppt
werden sollte...
schliesslich das finale gegen die ac
milan, welches in die geschichte eingehen und über das man noch lange reden
wird. bereits nach wenigen sekunden
gingen die mailänder in führung und kurz vor der pause schien die partie
bereits entschieden, als crespo innert weniger minuten das 2:0 und 3:0 erzielte.
milan bis zur pause haushoch überlegen gegen ein überfordertes liverpool und
auf dem vermeintlich sicheren weg zum gewinn des begehrten pokals. doch dann sollte
"wunder 2" folgen. kurz nach wiederaufnahme erzielte steven gerrard
aus heiterem himmel das 3:1 und sieben minuten später stand die partie plötzlich
3:3 unentschieden. ein resultat, das auch nach verlängerung bestand haben
sollte, womit das finale im penaltyschiessen entschieden werden musste. mit
psychologischen vorteilen für die engländer angesichts des turbulenten
spielverlaufs und tatsächlich versagten drei
milan-spielern die nerven, währenddem nur ein liverpooler den elfmeter nicht
verwerten konnte. die sensation war perfekt - liverpool hatte es geschafft und nach schier hoffnungslosem
rückstand die champions-league 2005 gewonnen.
worauf ist dieser
überraschende erfolg u.a.
zurückzuführen, wenn wir die mentale ebene betrachten?
auf einen ausgeprägten kampfgeist, einen
"fighting spirit" im positiven sinne - einsatz bis zum umfallen
und bis zur letzten sekunde
auf einen intakten mannschaftsgeist
auf einen festen glauben daran das blatt
noch wenden zu können. viele andere mannschaften hätten sich mit
sicherheit angesichts des hohen rückstands aufgegeben und wären komplett
auseinandergebrochen. zurück ins spiel finden kann man aber nur dann, wenn man
daran auch glaubt. vielleicht war dies gar die grösste stärke dieser
liverpooler mannschaft überhaupt!
sicherlich beanspruchte liverpool auch eine
gehörige portion glück - dem glück muss man zunächst aber auch eine chance
geben...
was versteht man eigentlich unter coaching?
eine antwort darauf findet
sich bspw. unter der online-enzyklopädie wikipedia. darin kann man folgendes
entnehmen: "coaching ist die professionelle beratung und begleitung
einer person (coachee) durch einen coach bei der ausübung von komplexen
handlungen mit dem ziel, den coachee zu befähigen, optimale ergebnisse
hervorzubringen."
betrachten wir die
einzelnen elemente der definition einmal etwas näher.
professionelle
beratung und begleitung:
coaching ist also eine bestimmte beratungsform. beratung impliziert, dass
coach und der sog. coachee zusammenarbeiten und gemeinsam eine lösung für
ein bestimmtes anliegen suchen. von coaching ist aber nur dann zu sprechen,
wenn neben der beratung, auch eine gewisse begleitung stattfindet. im sport
kann dies bspw. dann so aussehen, dass der coach, mental-trainer oder
sportpsychologe mit seinem klienten eine situation analysiert,
lösungsmöglichkeiten, massnahmen und strategien diskutiert, dann aber auch
bei der umsetzung in training und/oder wettkampf mit von der partie ist.
coaching beinhaltet in der regel also eine längerfristige zusammenarbeit.
bei der ausübung von
komplexen handlungen:
etwas schwammig formuliert: was genau sind komplexe handlungen? - eine
antwort findet sich darauf, wenn man einfach mal schaut, wer coachings in
anspruch nimmt. der sportbereich nimmt selbstverständlich eine grosse rolle
ein, doch auch in anderen bereichen gewinnt coaching immer mehr an
bedeutung. nochmals ein kurzer auszug aus wikipedia: "coaching wird
zunehmend im management, vertrieb, wie auch im persönlichen bereich bei
fragen im beruflichen und persönlichen kontext eingesetzt."
mit dem ziel, den
coachee zu befähigen, optimale ergebnisse hervorzubringen:
der coachee nimmt das coaching meist ja zu einem ganz bestimmten zweck in
anspruch. er möchte damit etwas bestimmtes erreichen. der coach hilft ihm
dabei durch geeignete massnahmen und strategien. coaching sollte dabei aber
immer hilfe zur selbsthilfe sein! der coach hilft seinem klienten bei der
entfaltung dessen potentials, er kann ihn über einen längeren zeitraum
begleiten, er kann ein verlässlicher ansprechpartner sein, aber es sollte
keine abhängigkeit entstehen.
häufig wird coaching in
folgende vier schritte unterteilt. man spricht dabei vom sog. grow-prozess
(engl. "grow" = (heran)wachsen):
1.
goals: was
möchte ich erreichen? ziele und visionen?
2.
reality: wo stehe
ich derzeit? situationsanalyse: wie sieht der ist-zustand aus?
3.
options:
strategien, handlungsmöglichkeiten ausarbeiten
4.
will: umsetzung
in die realität, training, motivation und durchhaltewille
tennislager 2005 in tenero
vom 31. juli - 6. august
war ich als leiter in einem tennislager für juniorinnen und junioren, welches
nun seit vielen jahren von rico altermatt organisiert und durchgeführt wird.
insgesamt nahmen daran 32 jugendliche im alter zwischen 10 und 17 jahren, sowie
8 leiter teil, sodass jede leiterin/jeder leiter auf dem tennisplatz eine gruppe von 4 jugendlichen
betreute. in meinen augen war es eine sehr interessante, abwechslungsreiche und
hoffentlich für alle beteiligten lehrreiche woche. tennis war
selbstverständlich der schwerpunkt, insgesamt war es aber eine äusserst
polysportive woche mit fussball, baseball, badminton, tischtennis, wasserball,
beach-volleyball, polo-bike, squash, etc.
"das
tennislager in tenero war wieder einmal nahezu perfekt, nur das zu bett gehen,
muss noch ein bisschen geübt werden für nächstes jahr :-)! allen hat es sehr
gut gefallen und wir hatten eine schöne zeit zusammen!!!"
(karin bigger, 5-fache lagerteilnehmerin)
auf eine bestimmte situation
in dieser woche möchte ich etwas ausführlicher zu sprechen kommen. am
vorletzten tag des trainingslagers machte ich mit meiner gruppe zum abschluss der
morgendlichen trainingssession eine bestimmte spielform. es war auffallend, dass
einer "meiner" tennisschüler plötzlich wesentlich besser servierte
als in all den tagen zuvor. praktisch jeder service war technisch ausgezeichnet
und landete präzise im gegnerischen aufschlagsfeld. ich lobte ein-, zweimal
ausdrücklich den aufschlag, bevor das nachwuchstalent plötzlich zu mir sagte,
dass er einfach aufschlage ohne sich besonders mühe zu geben und dass es quasi
von alleine gehe... ich erwiderte darauf, dass er absolut recht habe und dies
eines der grossen geheimnisse sei. der jugendliche - gerade einmal 10 ½ jahre
alt - hatte soeben eine ganz wertvolle erfahrung gemacht. ob er es ganz realisiert
hat, bezweifle ich zwar, trotzdem ist es eine ganz wichtige eigenerfahrung für
die zukunft.
timothy gallwey hat es in
"tennis - das innere spiel" folgendermassen ausgedrückt: "der
spieler des inneren spiels lernt, dass das geheimnis, irgendein spiel zu
gewinnen, darin liegt, sich nicht zu grosse mühe zu geben. sein ziel ist eine
spontane leistung, die sich nur dann einstellt, wenn das denken ruhig ist und
sich im einklang mit dem körper befindet." der zufall will es, dass in der
weltwoche derselben woche ein artikel über den buddhismus erschien. darin war
am beispiel golf zu lesen: "wie schaffe ich den perfekten schlag? selbst
wenn alles bestens klappt - der schwung, der flug, die weite -, der schlag mag
bewundernswert sein, aber vollendet? der perfekte schlag "passiert
einfach". ganz so wie einer überragenden sängerin im erfüllten
augenblick die musik einfach passiert. sie singt nicht, sie lässt singen,
"es" singt - und die sängerin wundert sich, wie fabelhaft leicht es
klingt, wie von selbst. genau so passiert tiger woods der perfekte schlag. genau
so widerfährt dem manager die geniale entscheidung" (aus weltwoche vom 4.
august 2005: "mensch buddha" von ludwig hasler).
haben sie nicht schon
selbst eine solche erfahrung gemacht, sei es im sport, im beruf, während ihrer
ausbildung oder bei der ausübung irgendeines hobbys?
die schweiz
qualifiziert sich für die fussball-wm 2006 in deutschland
nur wenige monate sind seit
dem champions-league-finale 2005 vergangen und schon wieder war istanbul
austragungsort einer denkwürdigen und dramatischen fussball-partie. begleitet
leider von einigen unschönen szenen, auf welche hier aber nicht näher
eingegangen werden soll. als gruppenzweite traf die schweizer nationalmannschaft
in der barrage auf den wm-dritten von 2002, die türkei. nach einer
imponierenden leistung und einem 2:0 heimsieg war die ausgangslage für das
schwere rückspiel vielversprechend...
seit beginn dieser
wm-qualifikation ist der frühere spieler alain sutter, experte bei sf drs und
analysiert die matches im vorfeld und in der retrospektive. auffallend war für
mich gestern abend (16. november) vor dem anpfiff zum rückspiel, dass sutter
viele ausführungen zum mentalen bereich machte und dessen zentrale bedeutung
unterstrich. er sprach von mentalen techniken zur vorbereitung (bspw. im
zusammenhang mit möglichen provokationen, einer aufgeheizten stimmung im
stadion, etc.), um dann für den ernstfall gewappnet zu sein, von der
wichtigkeit der richtigen einstellung oder dem festlegen von konkreten zielen.
in dieser ausführlichkeit habe ich das beim betrachten einer
fussballübertragung selten gesehen, was mich angenehm überraschte und was
zeigt, dass wohl auch im fussball langsam aber sicher ein umdenken stattfinden
wird. mentale aspekte werden wohl auch da in zukunft im training an bedeutung
gewinnen.
das rückspiel zeigte dann
aber, dass sutter im vorfeld der partie die mentale stärke des schweizer teams
wohl doch etwas überschätzt hatte. nach idealem start und einer frühen
führung verhielten sich die schweizer viel zu passiv und liessen den gegner
wieder ins spiel kommen. man überliess der türkischen mannschaft beinahe
komplett das spieldiktat und reagierte nur noch, anstatt selbst weiter akzente
zu setzen. defensiv wurden stellungsfehler begangen und es waren leichtsinnige
fehler zu beobachten. eine abgeklärte leistung sieht da anders aus, auch wenn
die umstände im stadion sicherlich sehr delikat waren. mentale stärke zeigt
sich ja gerade in solchen momenten... und so wurde es letztlich zu einem
zittersieg!
herzliche gratulation der ch-mannschaft zu einer insgesamt
verdienten qualifikation (die heimspiele gegen frankreich und die türkei waren
wirklich begeisternd und mit etwas glück hätte man ja gar die direkte
qualifikation geschafft), ich hoffe aber sehr, dass man auch die schwächen
sieht und daraus für die zukunft lernt. die wahrscheinlichkeit dafür scheint
mir ziemlich hoch, da der trainer köbi kuhn einen ausgezeichneten eindruck
macht und sich nicht blenden lässt. in einem ersten interview nach dem
turbulenten spiel sagte er, dass man es sich selbst hätte wesentlich einfacher
machen können....und lag damit wohl goldrichtig!
ganzheitliches
tennis - tennisschule your tennis
kürzlich hat roger federer bei den us open 2005 seinen mittlerweile 6
grandslam-titel eingefahren. federer zeigte dabei während des turnierverlaufs wahrlich
nicht immer sein bestes tennis. das achtelfinale gegen nicolas kiefer war bspw.
eine doch sehr durchwachsene partie. beeindruckend waren bei federer während
den 14 tagen in new york aber
speziell zwei dinge:
fast schon traditionell steigerte sich federer im laufe des turniers
erheblich und zeigte im finale gegen agassi seine beste turnierleistung
federer spielte in kritischen phasen besonders gutes tennis. gegen hewitt
im halbfinale hatte er im zweiten satz grössere probleme, spielte dann aber
ein magistrales tie-break, um mit 2:0 sätzen in führung zu gehen. gegen
agassi lag er im dritten satz mit einem break zurück (bei 1:1 sätzen).
während anderthalb sätzen wurde er von agassi klar dominiert und stand
kurz vor einem 1:2 satzrückstand. doch irgendwie kam federer in diesen
dritten satz zurück und gewann anschliessend erneut den tie-break mit einer
serie an grossartigen punkten
im tennis und in allen
anderen sportarten geht es nicht nur darum technische bewegungsabläufe zu
erlernen und körperlich fit zu sein. auch taktische und mentale fähigkeiten
sind gefragt, um erfolgreich sein zu können. es geht darum den richtigen schlag
zum richtigen zeitpunkt einzusetzen, variabel zu spielen und das beste tennis
dann abzurufen, wenn die "big points" anstehen. letzteres ist nur dem
möglich, der über eine spezielle mentale stärke verfügt. dies demonstrierte
federer bei den us open eindrücklich.
diesen ansatz verfolgt auch
die tennisschule your tennis, welche von predrag jurisic im frühjahr 2005
gegründet wurde. tennis soll ganzheitlich unterrichtet werden und vor allem
auch spass machen. wenn man etwas gerne tut, stellen sich fortschritte viel
rascher ein, was wiederum beflügelnd wirkt - ein positiver kreislauf sozusagen!
was aber bedeutet "ganzheitlich" in diesem zusammenhang? nichts
anderes, als dass technische, physische, taktische und mentale aspekte im
training berücksichtigt und gefördert werden. durchaus keine
selbstverständlichkeit, da die letztgenannten beiden bereiche auch heute noch
vielfach vernachlässigt werden. erinnern sie sich noch an die spielweise einer
martina hingis, welche während 202 wochen die nummer 1 im damentennis war? war
hingis ihren konkurrentinnen physisch oder technisch überlegen? wohl kaum, die
grosse stärke von martina hingis lag in ihrer unbekümmertheit (zumindest lange
zeit) und vor allem im taktischen bereich. hingis spielte viel variabler und
intelligenter als die anderen weltklassespielerinnen und auch eine patty
schnyder hebt sich angenehm von der meist doch eher monotonen spielweise ab,
welche man auf der wta-tour sonst beobachten kann. falls sie sich aber nicht
mehr an die spielweise von martina hingis erinnern können: erfreulicherweise
startet sie ein comeback und wird ab januar wieder auf der tour zu sehen sein -
welcome back, martina!!!
alles weitere zur
tennisschule your tennis finden sie durch anklicken des links.
eveline leu
gewinnt gold in turin
wenn ich den aus schweizer
sicht bewegendsten moment der olympischen winterspiele in turin nennen müsste,
würde ich mich - in anbetracht der vorgeschichte - ziemlich klar für den zweiten
final-sprung der skiakrobatin eveline leu entscheiden, die dadurch die
goldmedaille gewann.
zur vorgeschichte: vor vier
jahren bei den winterspielen in salt lake city gewann eveline leu überlegen die
qualifikation und dies mit einem neuen punkteweltrekord. dabei zeigte sie einen
sog. "full-full-full" - einen sprung mit drei salti und drei
schrauben. damals und auch heute noch die höchstschwierigkeit bei den damen. da
eveline leu die einzige springerin damals war, welche diesen sprung in ihrem
repertoire hatte, war sie vor dem finale die ganz grosse favoritin auf
olympisches gold. würde sie ihre beiden sprünge sicher stehen, war eigentlich
klar, dass sie den wettkampf gewinnen würde angesichts des schwierigkeitsgrades
ihrer sprünge. umso grösser war die enttäuschung, als sie im finale bei der
landung gleich bei beiden sprüngen stürzte und weit abgeschlagen nur den 11.
platz erreichte. aus der traum vom olympia-sieg....
4 jahre später
qualifizierte sich leu wieder für die olympischen spiele und wurde im vorfeld
des wettkampfs erneut zum favoritenkreis gezählt, da sie zuvor im weltcup sehr
gute resultate erzielt hatte. nach einem eher verhaltenen ersten
qualifikationssprung, steigerte sie sich im zweiten umgang und qualifizierte
sich als 4. platzierte für den final der besten 12, ohne aber ihren
schwierigsten sprung zu zeigen. seit salt lake city hatte sich eveline leu an
den "full-full-full" nur noch beim allerletzten weltcup vor olympia
herangewagt und war damals gestürzt. würde sie ihn ausgerechnet im olympischen
finale nochmals wagen? - die athletin sagte später in einem interview, dass die
entscheidung erst sehr kurzfristig gefallen sei...
nach dem ersten
finaldurchgang rangierte eveline leu auf rang 5 und riskierte dann alles. sie
sprang tatsächlich den "full-full-full" und brachte ihn zu einer
sicheren landung - riesig die freude und der jubel bei ihr! nach dem wettkampf
erklärte sie, dass die sekunden unmittelbar nach geglückter landung die
emotionalsten gewesen seien. zu einem zeitpunkt, als sie ihre leistung soeben
erbracht hatte, das ergebnis aber noch nicht fest stand. zunächst mussten noch
die 4 erstplatzierten aus dem ersten umgang ihre zweiten sprünge absolvieren.
keiner gelang es in der folge das punktetotal von leu zu übertreffen und so
gewann die 29-jährige aus frenkendorf doch noch olympisches gold in ihrer
überaus erfolgreichen karriere.
der gedankenjäger auf sf 2
da ich schon einiges
darüber gehört hatte, habe ich mir mit grosser spannung am dienstag, dem 18.
april die dritte folge des "gedankenjägers" auf sf 2 angeschaut. der
gedankenjäger heisst mit bürgerlichem namen tobias heinemann und bezeichnet
sich selbst von beruf als sog. "mentalisten". darunter versteht
heinemann "einen künstler, der mit gedanken arbeitet. das kann das steuern
oder das lesen von gedanken sein." - gedankensteuerung im sinne einer
manipulation; gedankenlesen? tönt sehr geheimnisvoll...
eines der experimente,
welches der gedankenjäger vorführte, möchte ich kurz beschreiben:
in einem
hotel bittet heinemann den receptionisten einen persönlichen gegenstand in
einem beliebigen zimmer eines stockwerks unter das kopfkissen zu legen. als der
mann zurückkommt, bindet heinemann ein band um die hand des
hotelangestellten, denn eines ist bei seinen experimenten ganz wichtig - der kontakt
zur person (visuell, auditiv und/oder kinästhetisch). nun kann die "suche"
beginnen. die beiden betreten den lift, wo heinemann die auswahl zwischen 32
stockwerken und 344 zimmern hat. er wählt schliesslich etage 28 und entscheidet
sich oben angelangt für zimmer nr. 2816, den hotelangestellten am band hinter
sich her führend.
nun gilt es rauszufinden, welcher gegenstand unter das kissen gelegt worden ist.
nach einigen fragen legt er sich auf die identitätskarte des mannes fest, wirft
einen blick unter das kopfkissen und siehe da .... da liegt tatsächlich die id
des angestellten! heinemann hatte also das richtige stockwerk, das richtige
zimmer und den gegenstand herausgefunden! - auch die weiteren experimente,
welche er im laufe der sendung präsentiert, sind äusserst verblüffend und
unterhaltend. wie ist so etwas möglich? - fauler zauber, übersinnliche
fähigkeiten oder verfügt heinemann über aussergewöhnliche mentale
fähigkeiten?
er selbst beschreibt es
folgendermassen. er arbeite mit psychologie, suggestion und hypnose. die
techniken habe er grösstenteils aus büchern erlernt. "das ist nichts Übersinnliches.
nach jahrelangem training ist das lernbar." relativiert dann aber:
"ein gewisses talent braucht es schon. es ist wie bei einem musiker, der
mit dem absoluten musikgehör zur welt kommt."
wer neugierig geworden ist,
unter folgendem link kann derzeit teil 3 begutachtet werden - viel spass und
gute unterhaltung dabei: http://www.sf.tv/sfzwei/
glücksspiel
elfmeterschiessen?
dieser tage sind viele
augen nach deutschland zur fussball-weltmeisterschaft gerichtet. die medien sind
voll an berichten über das ereignis und in der schweiz herrschte in den
vergangenen zwei wochen eine euphorie, wie es sie hierzulande möglicherweise
noch nie gegeben hat. das junge team von köbi kuhn hat für begeisterung
gesorgt. als gruppensieger qualifizierte man sich für das achtelfinale gegen
die ukraine. nach einem torlosen spiel musste letztlich das elfmeterschiessen
über die viertelfinalqualifikation entscheiden. eine ausmarchung, die häufig
als lotterie, als glücksspiel bezeichnet wird. nach dem jähen ende wurde diese
vokabel auch von enttäuschten schweizer spielern gebraucht, doch ist die
umschreibung wirklich korrekt?
klar, im fussball liegen
glück und pech nahe beieinander. nuancen entscheiden öfters eine partie. das
treten eines elfmeters ist aber keine frage von glück und pech, sondern in
erster linie eine mentale aufgabe. es ist die standardsituation schlechthin im
fussball - im training tausendfach geübt. wer hat die abgebrütheit, die
coolness, die nervenstärke unter wettkampfbedingungen das umzusetzen, was man
im training geübt hat? so positiv der auftritt der schweizer mannschaft bei
dieser wm war, beim penaltyschiessen im achtelfinale haben die spieler versagt.
sie waren der aufgabe sichtlich nicht gewachsen. welch ein unterschied zu den
ukrainischen spielern, welche allesamt (inkl. shevchenko) sehr gute elfmeter
traten. nach der partie hörte man aus dem ch-lager, dass im training noch am
morgen sehr gute elfmeter getreten worden seien, dass es aber eben einen grossen
unterschied zwischen training und ernstkampf gebe... damit stellte das team
gleich zwei "wm-rekorde" auf. noch nie zuvor musste ein team die
heimreise antreten, ohne ein einziges gegentor erhalten zu haben. noch nie in
der wm-geschichte blieb aber eine mannschaft im penaltyschiessen ohne jeglichen
treffer!
die kläglich verschossenen
elfmeter und die anschliessenden aussagen deuten meiner meinung nach ganz klar
darauf hin, dass der mentale bereich im training nach wie vor vernachlässigt
wird und mentale trainingsmethoden vielleicht gar überhaupt nicht eingesetzt
werden. standardsituationen wie das treten eines elfmeters sind ideal dafür
geeignet, dass man sie auch mental trainiert, indem man sich bspw. die
erfolgreiche ausführung immer wieder bildlich vorstellt. in dieses bild kann
man alles hineinnehmen, wie es sich dann im wettkampf präsentieren würde: ein
volles stadion mit lärmenden zuschauern, den gegnerischen torwart, die schritte
von der mitte des spielfeldes zum elfmeter-punkt, etc. auf
solche momente könnte man sich mental gezielt vorbereiten. wie hatte sich der
skispringer simon
ammann einmal in einem interview nach seinen beiden sensationellen goldmedaillen
von salt lake city ausgedrückt:
"ich hatte im kopf,
wie es ablaufen musste. ich wusste, wie das aufwärmen, die kraftvorbereitung
sein mussten - alles, bis hin zur landung. das bild passte so gut, dass ich nur
noch das machen konnte, was ich mir vorgestellt hatte."
hier liegt der schlüssel -
gute penaltys zu treten sind keine glücks-, sondern eine kopfsache!
fragebogen
"mental skills" für sportlerinnen und sportler
würden sie sagen, dass sie
zu den mental starken athletinnen bzw. athleten gehören? oder sind sie eher der
typ trainingsweltmeister? haben sie vielleicht noch gar nie so richtig darüber
nachgedacht, wo ihre mentalen stärken und schwächen liegen? und was zeichnet
eigentlich mental starke sportlerinnen und sportler aus?
für all diejenigen, die
gerne einmal wissen wollen, wo sie im mentalen bereich stehen, wo sie ihre
defizite haben und in welchen sparten sie bereits zu den könnern zählen, habe
ich einen fragebogen zu den einzelnen mentalen fähigkeiten ausgearbeitet,
welche im spitzen- und breitensport relevant sind. der fragebogen setzt sich insgesamt
aus 55 aussagen über themen wie eigenmotivation, selbstvertrauen,
energiemanagement, etc. zusammen. er dient gewissermassen als mentale
standortbestimmung basierend auf ihren eigenen einschätzungen. jede dieser
aussagen bewerten sie für sich anhand des unten zur illustration aufgeführten
massstabs und weisen ihr einen wert von 1 - 9 zu.
immer
oft
teils
selten
nie
1
2
3
4
5
6
7
8
9
nachfolgend zwei
beispielaussagen aus dem fragebogen:
meine
gedanken während eines wettkampfs sind positiv und von zuversicht geprägt
mit
fortdauer des wettkampfs fällt es mir immer schwerer mich richtig zu
konzentrieren
ihre einschätzungen
ergeben schlussendlich ihr individuelles mentales profil, welches
selbstverständlich nur eine momentaufnahme ist. durch entsprechendes training
können dann vorhandene schwächen ausgemerzt und stärken vielleicht gar noch
weiter ausgebaut werden. alles weitere zum fragebogen
unter folgendem link.
andre
agassi: das ende einer grossartigen tennis-karriere
am 3. september 2006 ist in
new york eine der grössten tennis-karrieren zu ende gegangen. andre agassi trat
nach 20 profi-jahren von der bühne ab. bereits einige monate zuvor teilte
agassi mit, dass die us open sein definitiv letztes turnier sein würden.
bewegende momente, nachdem der deutsche benjamin becker seinen matchball
verwandelt hatte. minutenlange standing ovations von den 23'000 zuschauern,
agassi mit tränen in den augen und mit zitternder stimme, als er sich beim
publikum für die unterstützung bedankte und sich gleichzeitig verabschiedete.
agassi
gewann im tennissport alles, was es zu gewinnen gibt: er feierte 60
turniersiege, gewann 8 grand-slam-turniere (besonders erwähnenswert, dass er
dabei jedes gs-turnier zumindest einmal gewann), war während 101 wochen die
nummer 1 der weltrangliste, holte olympisches gold 1996 in atlanta und er gewann
mit den usa den davis-cup. beeindruckende zahlen und erfolge, doch dies allein
vermag die popularität von agassi nicht zu erklären. agassi steht in erster
linie für eine charismatische persönlichkeit, die in den letzten jahren enorm
gereift ist. zu beginn seiner karriere wurde er von seinem sponsor nike als
paradiesvogel und extrovertierter rock'n'roller vermarktet, der durch
ausgefallene outfits auffiel. eine rolle, die agassi in keinster weise
entsprach, ist er doch eher ein ruhiger, introvertierter typ. vielleicht mit ein
grund, warum agassi zu beginn seiner karriere nicht so erfolgreich war, wie
aufgrund seines potentials eigentlich möglich gewesen wäre. die
erfolgreichsten jahre kamen erst, nachdem sich agassi von dieser rolle löste
und auf und ausserhalb des platzes einfach sich selbst war.
besonders imponierend ist,
mit welcher motivation und leidenschaft agassi im zweiten teil seiner karriere
gespielt hat.
ein zitat von peter konopka
passt in diesem zusammenhang sehr gut:
"die
meiste energie gewinnt der mensch nicht aus der nahrung, sondern aus
begeisterung. sie ist die wichtigste energiequelle im menschlichen leben.
begeisterung kann zu schier unmenschlichen leistungen stimulieren."
die liebe zum tennis konnte
man bei ihm sehr schön beobachten. mit ein grund (wenn nicht gar der
wichtigste...), warum agassi mit 32 jahren die älteste nummer 1 der
tennisgeschichte wurde und auch rückschläge immer wieder überwinden konnte.
andere in seiner situation hätten resigniert, doch der amerikaner kam immer
wieder zurück und 2005 stand er gar nochmals beim us open in einem gs-finale,
als er nach begeisterndem spiel roger federer unterlag.
die tennis-karriere ist
vorbei, aber agassi wird wohl bei vielen sportinteressierten lange in erinnerung
bleiben - als herausragender sportler, aber auch als grosse persönlichkeit.
alles gute für die zukunft!!!
"seabiscuit
- mit dem willen zum erfolg"
laura hillenbrand schrieb
in 4-jähriger arbeit die äusserst eindrückliche, auf tatsachen beruhende
geschichte mit einem pferd namens seabiscuit und drei sehr unterschiedlichen
personen in den hauptrollen nieder. das team feierte zusammen grossartige erfolge zu
zeiten von weltwirtschaftskrise und dem beginn des 2. weltkriegs als die
amerikanische nation nach helden lechzte und nach hoffnungsträgern ausschau
hielt. so wurden die auftritte von seabiscuit jeweils zum medialen grossereignis.
im jahre 1938 soll seabiscuit angeblich gar öfters in zeitungsberichten
erwähnt worden sein als der damalige us-präsident franklin delano roosevelt!
doch der erfolg fiel dem quartett wahrlich nicht in den schoss, sondern war das
ergebnis von beharrlichkeit, ausdauer und willensstärke.
beim dreijährigen
seabiscuit deutete nichts darauf hin, dass er sich in den folgejahren zu einem
der erfolgreichsten rennpferde aller zeiten entwickeln würde. er war
kleingewachsen "und seine beine waren ein musterbeispiel an ungesunder
konstitution... aufgrund seines unglücklichen körperbaus ging er auf eine
staksige, gespreizte art, ganz so, als lahmte er. sein galopp war so
unkoordiniert, dass er immer wieder mit dem hinteren huf gegen die den vorderen
knöchel trat. insgesamt glich seine gangart eher dem watscheln einer ente als
den stolzen bewegungen eines vollblüters." zudem galt das pferd als faul
und beinahe schon ausgebrannt aufgrund der vielen rennen, das es bereits - meist
erfolglos - gelaufen war. erst der pferdetrainer tom smith erkannte seine
qualitäten und überzeugte seinen arbeitgeber charles howard zu dessen kauf.
smith war lange arbeitslos, bevor er endlich einen job als trainer fand. er
unterschied sich sehr von den anderen pferdetrainern aufgrund seiner
unkonventionellen trainingsmethoden. "er nahm jedes pferd als besonderes
wesen wahr und folgte seinem instinkt und seiner erfahrung." smith
äusserte sich einmal folgendermassen: "mit einem pferd zu sprechen ist
einfach, wenn man seine sprache versteht - lerne, dein pferd zu verstehen.
jedes ist auf seine weise einzigartig, und wenn es dir gelingt, sein wesen und
sein herz zu erobern, kannst du auch mit einem angeblich unzugänglichen tier
wahre wunder bewirken." charles howard seinerseits war einer der ersten
pioniere der automobilbranche. 1908 schrieb er: "die zeit
des pferdes ist abgelaufen, die menschen in san francisco wollen automobile.
selbst für das beste pferd im land würde ich keine fünf dollar
ausgeben." rückblickend ironische zeilen, wenn man sieht, welch grosse
bedeutung seabiscuit und pferde im allgemeinen in den 30-er jahren für ihn
erhielten. brauchte es noch einen
einfühlsamen jockey für seabiscuit. fündig wurden howard und smith in der
person von red pollard. zu einer zeit, als pollards karriere nach unten zeigte.
bei einem reitunfall verlor er die sehkraft seines rechten auges. eine
verletzung, die den entzug seiner reitlizenz nach sich gezogen hätte, hätten
die stewards je davon erfahren. doch pollard wurde dadurch nur noch mutiger und
war nicht bereit aufzugeben. eines seiner merkmale: pollard erholte sich von
noch so schweren verletzungen und kam immer wieder zurück.
smith und pollard
arbeiteten in der folge behutsam mit seabiscuit. eine arbeit, die sich auszahlen
sollte. im fünfzigsten rennen seines lebens kam der grosse durchbruch. sein
natürliches talent zum laufen kam endlich zum ausdruck, wie es smith
ausgedrückt hatte. "der hengst hatte sich verändert. auf der bahn,
früher schauplatz seiner rebellischen ader, bewies er jetzt atemberaubende
schnelligkeit und die zähigkeit einer bulldogge... er liebte es nicht nur zu
laufen, er liebte auch den wettbewerb und den sieg." der triumphzug hatte
begonnen, der zwischen durch aber aufgrund einer schweren verletzung des pferdes
auch wieder
ins stocken geriet. seabiscuit gewann in sechs jahren 33 rennen und stellte 13
bahnrekorde auf sechs verschiedenen distanzen auf. sein duell 1938 mit war
admiral, dem anderen ausnahmepferd in jener epoche, wurde gar als "grösstes
sportereignis des jahres und eines der grössten des jahrhunderts"
bezeichnet. die geschehnisse rund um das kleine pferd wurden zur legende und
für viele zum sinnbild, was alles erreicht werden kann, wenn man etwas
konsequent und zielstrebig verfolgt...
buchtip: hillenbrand,
laura: seabiscuit - mit dem willen zum erfolg, ullstein verlag, oktober 2003
(die geschichte wurde übrigens 2003 verfilmt und ist auch auf video oder dvd
erhältlich)
serena
williams - aus dem nichts zum grand-slam-sieg bei den australian open
serena williams war im
jahre 2002 die alles dominierende spielerin auf der wta-tour. mit kraftvollem
spiel und einem unbändigen siegeswillen war sie zu jener zeit fast unschlagbar
und die unangefochtene nummer 1 der welt. doch dann folgten einige verletzungen,
welche serena williams immer wieder zurück warfen. zu beginn des jahres 2005
gewann sie nochmals ein grand-slam-turnier, ihr 7. titel insgesamt bei einem
solchen event, gefolgt allerdings von einer längeren talfahrt.
turnierabsagen, längere turnierpausen, verletzungsbedingte aufgaben und
niederlagen gegen vom potential her viel schwächere gegnerinnen kennzeichneten
den rest der saison 2005 und die ganze saison 2006. bis auf ranglistenposition
140 viel williams zurück. in der presse wurde von einem baldigen karrierenende
geschrieben. der körper mache nicht mehr mit, williams sei viel zu dick für
eine profispielerin und auch die motivation habe sie völlig verloren. andere
interessen wie die schauspielerei und das design von kleidern ständen im
vordergrund. nach der niederlage bei den us open im september 2006 hatte
williams keine einzige partie mehr gespielt.
anfangs januar 2007 nahm
serena williams dann bei einem kleinen vorbereitungsturnier im australischen
hobart teil. nach zwei glanzlosen auftaktsiegen scheiterte sie im viertelfinale
gegen die bescheidene Österreicherin sybille bammer in drei sätzen. in der
partie gab sie ihren aufschlag insgesamt 8-mal ab - ein debakel für eine
(ehemals) aufschlagsstarke spielerin wie williams und so reiste sie als
weltnummer 81 nach melbourne zum ersten grand-slam-turnier des jahres. ein
grosser name nach wie vor im tenniszirkus, der die stadien füllt, der wohl aber
nicht sehr lange im tableau verbleiben würde, so die einhellige meinung...
nach zwei eher
leichten gegnerinnen, traf williams in der dritten runde auf eine der
turnierfavoritinnen, die russin nadja petrova, die nummer 5 der setzliste. satz 1
gewann petrova nach einer überzeugenden leistung glatt mit 6:1 und beim stande
von 5:3 im zweiten satz, schien der aufenthalt in australien für williams
unmittelbar vor dem erwarteten ende. mit einer unglaublichen kämpferischen
leistung konnte sie aber das blatt tatsächlich noch wenden - die Überraschung
war perfekt! spielerisch mit grossen leistungsschwankungen, in mentaler hinsicht
konnte sie aber zumindest überzeugen. trotzdem galt sie für den fortlauf des
turnieres nach wie vor als aussenseiterin. dies änderte sich erst nach dem
achtelfinale und einem grandiosen erfolg über die starke serbin jelena jankovic.
erstmals konnte williams auch spielerisch überzeugen und deutete an, warum sie
einst die weltbeste spielerin gewesen war. auch im viertelfinale und halbfinale
blieb williams siegreich und vermochte in den entscheidenden phasen jeweils
zuzusetzen. mit dem rücken zur wand spielte sie jeweils ihr bestes tennis. so
kam es schliesslich am 27. januar zum finale zwischen ihr und der topgesetzten
maria sharapova und nach eindrücklichen 63 minuten verwandelte serena williams
ihren ersten matchball zu einem völlig ungefährdeten 6:1 und 6:2 erfolg. welch
ein grandioses comeback! angesprochen auf ihre mentale stärke, antwortete sie
mit folgenden worten: "well,
i've always been mentally strong, i think probably mentally stronger than a lot
of players on the tour. i think for me tennis has always been 80% mental. i
think if you can get a grasp on that, then i've always had a grasp on that. like
i always say, i've believed in myself more than anyone. even though it was hard,
i really believed in me and in my game."
mut
zur beruflichen veränderung
kürzlich ist im st.galler
tagblatt unter der rubrik "leben" ein artikel erschienen, der sich mit
berufsumsteigern befasste. darin wurden vier personen kurz vorgestellt, welche
in ihrem berufsleben einen ziemlich radikalen richtungswechsel vollzogen. ein
edv-spezialist, der in der geschäftsleitung einer grossbank sass, der in ein
"burn-out" geriet und während seiner auszeit in der kanadischen
wildnis merkte, was ihm wirklich wichtig war. so gründete er nach seiner
rückkehr ein tierheim und versichert, dass er seine entscheidung in keiner
einzigen sekunde bereut habe. oder ein ehemaliger wirtschaftsjournalist, der in
der tätigkeit als tramchauffeur sein berufliches glück fand.
claudia wartmann hat in
ihrem buch "spurwechsel. dem leben eine wende geben" insgesamt 11
personen portraitiert, die ihrem beruflichen leben eine ganz neue richtung gaben
und dadurch ihre lebensqualität erheblich steigern konnten.
viele berufstätige leiden
heute unter stresssymptomen und sind mit ihrem beruflichen alltag unzufrieden.
gemäss studien leidet gar die hälfte der erwerbstätigen unter starker
nervlicher belastung am arbeitsplatz. doch die meisten davon hoffen einfach auf
bessere zeiten und sind nicht bereit selbst dagegen etwas zu unternehmen. warum
nicht einmal in ruhe die situation analysieren und sich fragen, was man selbst
dagegen tun könnte oder was man wirklich gerne tun würde? eine positive
veränderung kann eigentlich nur durch eigene bestrebungen eintreten. dabei
müssen es auch nicht immer spektakuläre berufswechsel wie bei den zwei
eingangs erwähnten beispielen sein. eine veränderung kann auch bedeuten, dass
man etwas weniger arbeitet, um für andere interessen mehr zeit zu haben, dass
man mit stress besser umgehen kann oder noch empfehlenswerter, stress weitgehend
vermeiden kann, dass man sich selbst weniger unter druck setzt, etc.
die "work-life-balance"
ist zu einem schlagwort der heutigen zeit geworden und fordert ein ausgewogenes
verhältnis zwischen arbeit und privatleben. wie sieht ihr persönliches
gleichgewicht aus? kommen gewisse dinge zu kurz, die ihnen eigentlich wichtig
sind oder gehören sie zu den glücklichen menschen, welche alles gut unter
einen hut bringen?
buchtip: wartmann,
claudia: spurwechsel. dem leben eine wende geben
racketlon
swiss open
am wochenende vom 23./24.
juni 2007 hat in schlieren im sportcenter vitis das erste offizielle
racketlon-turnier der schweiz stattgefunden. racketlon? die meisten leserinnen
und leser werden sich vermutlich verwundert fragen, was denn das ist und den
begriff wohl noch nie gehört haben. deshalb umgehend die auflösung: racketlon
ist eine aus skandinavien herkommende sportart, die sich - ähnlich dem
triathlon, dem biathlon, dem zehnkampf oder dem modernen fünfkampf - aus
verschiedenen sportarten zusammensetzt. wie es der begriff "racket"
erahnen lässt, geht es dabei um die racketsportarten tischtennis, badminton,
squash und tennis.
damit sich die sportarten
miteinander vergleichen und unter einen hut bringen lassen, wird im racketlon in
jeder dieser vier sportarten ein satz auf 21 punkte gespielt. man beginnt im
tischtennis, wechselt dann umgehend auf den badminton-court, gefolgt von squash
und tennis. gewinner ist derjenige, der aus den vier satzergebnissen eine
positive differenz erreicht hat.
als begeisterter
racketsportler mit jahrelanger wettkampferfahrung im tischtennis und tennis war
ich auf anhieb fasziniert von dieser idee. zum ersten mal davon gehört hatte
ich im januar dieses jahres und so stand für mich fest, dass ich an der
premiere des racketlon swiss open unbedingt teilnehmen möchte... und ich war
nicht alleine, gegen 200 teilnehmer in 6 verschiedenen kategorien hatten sich
schlussendlich angemeldet und sorgten für einen sportlichen grossanlass!
mein fazit nach
schweisstreibenden stunden: ich habe selten an einem interessanteren und
herausfordernderen sportlichen wettkampf teilgenommen. die turnieratmosphäre
war grossartig, die organisation nahezu perfekt und die infrastruktur des
sportcenter vitis ist ideal für einen solchen anlass. racketlon verlangt dabei
den spielern technisch, physisch und mental sehr viel ab. auch wenn man in jeder
dieser sportarten ein racket in der hand hält, die unterschiede sind doch
beträchtlich. schlussendlich sind es doch vier völlig verschiedene
disziplinen, welche ganz unterschiedliche anforderungen stellen, auf die man
sich umgehend einstellen muss. zum einen muss man sich beim wechsel jeweils auf
das neue spielgerät, den platz, die regeln, etc. einstellen, zum andern gibt es
ja auch noch einen gegner, dessen stärken und schwächen erforscht und
berücksichtigt werden sollten. eine der grössten mentalen herausforderungen
ist zudem der umstand, dass im racketlon wirklich jeder punkt gewertet wird und
entscheidend sein kann. auszeiten sollten deshalb möglichst vermieden werden,
auch wenn man sich eine komfortable führung erspielt hat. die
konzentrationsfähigkeit ist deshalb ein ganz wichtiger aspekt. ob man einen
satz mit 21:15 oder 21:10 gewinnt, ist doch ein beträchtlicher unterschied, der
bei der endabrechnung entscheidend sein kann. im racketlon ist wirklich jeder
punkt gleich wichtig. eine andere ganz wichtige mentale komponente ist diejenige
der aktivierung/entspannung. jede der vier sportarten verlangt eine ganz
bestimmte mischung aus aktivierung und entspannung, um möglichst
leistungsfähig zu sein. dazwischen gilt es kurz runterzuschalten, um
anschliessend sich wieder genügend zu aktivieren. pausen gibt es beim racketlon
nur ganz kurze, diese sind aber möglichst produktiv zu nutzen, damit man für
die fortsetzung des wettkampfs gewappnet ist. personen mit einem flair für
racketsportarten kann ich nur empfehlen die erfahrung selbst einmal zu machen...
neugierig geworden? - mehr
infos zum racketlon finden sich bspw. unter: www.racketlon.net
phiten-produkte: heilmittel oder hokuspokus?
vor einigen monaten habe
ich durch eine bekannte erstmals von der firma phiten und deren produkten
gehöhrt. das unternehmen vertreibt in vielen ländern artikel wie halsketten,
armbänder, bandagen, textilien, plaster, etc. und dies mit äusserst grossem
erfolg. auch in vielen apotheken und drogerien sind die produkte mittlerweile
erhältlich und ein verkaufsrenner. in den produkten sind spuren des metalls
titan enthalten, das durch ein bestimmtes verfahren, dem sog. "phild
processing", energetisiert wurde und eine wohltuende und entspannende
wirkung auf den träger haben soll. so ist auf der homepage des unternehmens
folgendes zu lesen:
"titan ist ein
hypoallergenes metall, das oft im bereich der medizin und des sports eingesetzt
wird. phiten benutzt dieses metall, wie auch gold und silber, als trägermaterial,
welches nur dank dem phild-processing, dem speziell entwickelten verfahren von
phiten, die wirkung zeigt. der effekt der verschiedenen materialien ist spürbar,
denn die phiten produkte senden wohltuende gleichförmige wellen aus. diese
wellen haben die fähigkeit, die bioelektrischen ströme im körper wieder zu
harmonisieren. viele phiten träger sprechen von einem warmen gefühl beim
tragen der produkte. dieses wärmegefühl entsteht durch die angeregte
durchblutung. durch eine verbesserte blutzirkulation lockern sich
muskelverspannungen. schlackenstoffe können besser abtransportiert
werden."
in der sendung kassensturz
vom 18. september 2007 waren die phiten-produkte das zentrale thema. währenddem
sehr viele konsumenten von positiven effekten erzählen und eine wohltuende
wirkung festgestellt haben, gibt es kreise, welche den produkten sehr kritisch
gegenüber stehen und die wahrgenommenen effekte als reinen "placebo"
abtun. das wohlbefinden steige also nicht durch die wirkung der produkte,
sondern allein durch den glauben daran. wissenschaftliche studien, welche die
wirksamkeit belegen würden fehlen und die schwingung könne nicht gemessen
werden. bernhard erni, professor für biochemie an der universität bern, meint
dazu etwa:
"titan
kann schwingungen nicht speichern." das sei wissenschaftlich
bewiesen. "eine schwingung manifestiere sich dadurch, dass man sie
messen kann. etwas, das nicht messbar ist, existiert nicht."
walter
seeholzer, der die produkte in die schweiz gebracht hat und gast in der
angesprochenen kassensturz-sendung war, entgegnet dagegen:
schwingungen
seien sehr schwierig nachzuweisen: "es sind spürbare, aber nicht
messbare informationen."
auch bekannte spitzensportler wie martina hingis, pascal zuberbühler und paul
laciga tragen die phiten-produkte und sind von deren wirksamkeit überzeugt.
sehr
viele zufriedene konsumenten auf der einen seite, grosse skepsis speziell aus
wissenschaftskreisen auf der andern seite. was soll man nun davon halten? - die
erfahrungen, von welchen die träger berichten, sind jedenfalls äusserst
eindrücklich und nicht wegzudiskutieren (siehe dazu das forum auf der seite www.sf.tv
unter http://www.sf.tv/sf1/kassensturz/meinung/forum/forum.php?forumid=930
zu diesem thema). ob die produkte durch deren spezielle beschaffenheit das
wohlbefinden positiv beeinflussen oder ob der glaube an deren wirksamkeit - der
placebo-effekt - für die positiven veränderungen verantwortlich sind, kann
vorderhand nicht beantwortet werden. falls letzteres zutreffen sollte, wäre
aber einmal mehr eindrücklich demonstriert, was der glaube an etwas alles
leisten und bewegen kann. in diesem fall hätte der glaube die
selbstheilungskräfte des trägers aktiviert!
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